Ein neues Kapitel beginnt

Mercer CFA Institute Global Pension Index 2025: Weltweite Verbesserungen – Deutschland im Mittelfeld 

  • Merkliche Verbesserung der weltweiten Rentenversorgung: Acht Länder verbesserten ihre Bewertung im Vergleich zum Vorjahr.
  • Die Niederlande führen weiterhin die Liste der Altersversorgungssysteme an; Singapur erhält erstmals die Note A und ist damit Spitzenreiter in Asien.
  • Das deutsche Rentensystem bleibt im internationalen Vergleich im Mittelfeld: Es erreicht starke Werte bei Angemessenheit (81,0) und Integrität (75,0), aber zeigt erhebliche Defizite bei Nachhaltigkeit (47,5, Note D/Rang 37).

Frankfurt, 15. Oktober 2025

Mercer, ein weltweit führendes Beratungsunternehmen in den Bereichen People und Investment und ein Unternehmen von Marsh McLennan (NYSE: MMC), und das CFA Institute haben heute den 17. Mercer CFA Institute Global Pension Index (MCGPI) veröffentlicht.

Weltweit verspüren Volkswirtschaften Druck, ihre Rentensysteme an wirtschaftliche und demografische Gegebenheiten anzupassen. Der Mercer CFA Institute Global Pension Index 2025 legt dar, wie sich die ursprünglichen Ziele des Rentensystems mit übergeordneten nationalen Interessen in Einklang bringen lassen.

Die Rentensysteme der Niederlande, Islands, Dänemarks und Israels behalten auch im Jahr 2025 die Bestnote A. Singapur erhält erstmals die Bestnote und ist damit das einzige Land in Asien, das diese Bewertung erreicht hat.

Angesichts weltweiter Unsicherheit suchen Regierungen zunehmend nach Möglichkeiten, einen Teil des stetig wachsenden privaten Pensionsfondsvermögens zugunsten nationaler Prioritäten zu mobilisieren. Der diesjährige Index untersucht daher, welche unerwarteten Folgen staatliche Eingriffe in Rentensysteme haben können.

„Da die Menschen länger leben und sich die Arbeitsmärkte verändern, stehen die Regierungen unter Druck, die Rentensysteme anzupassen“, kommentierte Christine Mahoney, Global Defined Benefit/Defined Contribution Leader bei Mercer. „Allerdings ist eine Rentenreform nie einfach. Eine Folgenabschätzung ist unerlässlich, weshalb Arbeitgeber, Regierungen und Rentenversicherer alle ein Mitspracherecht bei der Gestaltung zukunftsfähigerer Rentensysteme haben sollten.“

Margaret Franklin, Präsidentin und CEO des CFA Institute, fügt hinzu: „Regulierungen und staatliche Maßnahmen, von der Steuerpolitik bis hin zu Anlagevorschriften, haben einen erheblichen Einfluss darauf, wie Pensionsfonds ihr Kapital anlegen. Einige Rentensysteme setzen auf Pensionsfonds, die Investitionen fördern, die als im nationalen Interesse liegend betrachtet werden. In solchen Fällen muss man sich den unbeabsichtigten Folgen bewusst werden, die durch diese Verzerrung entstehen können. Der Index macht deutlich, dass der zentrale Zweck eines Rentensystems weiterhin darin bestehen muss, das Einkommen im Ruhestand zu sichern, wobei vor allem die Treuhänderpflicht im Vordergrund stehen muss. Rentensysteme funktionieren am besten, wenn sie Innovation und nationale Prioritäten mit der langfristigen Verantwortung, den Interessen von Rentnern zu dienen, in Einklang bringen.“

Deutschland bleibt weiterhin im Mittelfeld des Mercer CFA Institute Global Pension Index

Deutschland konnte sich in der Gesamtbewertung mit 67,8 von 100 möglichen Punkten gegenüber dem Vorjahr (67,3 Punkte) minimal verbessern, liegt aber mit dem 22. Platz (Vorjahr Rang 20) weiterhin im Mittelfeld. Wenngleich das deutsche Rentensystem mit Rang 10 (Vorjahr Rang 9) in der Sub-Kategorie „Angemessenheit“ zur Spitzengruppe zählt, stellt unter anderem die langfristige Finanzierbarkeit des Systems die größte Herausforderung dar: Die Note „D“ in der Sub-Kategorie „Nachhaltigkeit“ weist auf Risiken und/oder Mängel in der Rentenversorgung hin. Hier belegt Deutschland nur Rang 37 im internationalen Vergleich. In Sub-Kategorie „Integrität“ belegt die deutsche Altersversorgung den 30. Rang. Regulierung, Governance und Kommunikation des deutschen Rentensystems werden als gut bewertet (75,0 Punkte).

„Deutschland steht vor der großen Aufgabe, sein Rentensystem widerstandsfähiger gegenüber dem demografischen Wandel zu machen“, ordnet Michael Sauler, Leiter Wealth bei Mercer Deutschland, ein. „Eine höhere Mindestrente für Geringverdienende, mehr kapitalgedeckte Vorsorgebeiträge und eine breitere Einbindung der Beschäftigten in betriebliche Altersvorsorgeprogramme stellen Möglichkeiten dar, die Rentenversorgung in Deutschland zukunftssicher aufzustellen.“ 

Staatliche Vorgaben versus Zusammenarbeit

Weltweit spielen Regierungen seit langem eine Rolle bei der Gestaltung der Anlagepolitik privater Pensionsfonds, indem sie Verbraucherschutzrichtlinien erlassen oder Anleger beispielsweise dazu aufrufen, Ziele der heimischen Wirtschaft zu unterstützen. Länder wie Großbritannien, Kanada, Australien und Malaysia haben jüngst Pensionsfonds dazu angehalten, Infrastrukturprojekte und heimische Innovationen mit Kapital zu unterstützen. In anderen Ländern steht unterdessen weiterhin zur Diskussion, ob Pensionsfonds gezwungen werden sollten, bei ihren Anlageentscheidungen auch Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren zu berücksichtigen, anstatt sich ausschließlich auf finanzielle Ergebnisse zu konzentrieren.

„Rentensysteme ohne oder mit nur geringen Einschränkungen schneiden im Index tendenziell besser ab“, kommentierte Tim Jenkins, Hauptautor des Berichts und Partner bei Mercer. „Dies deutet darauf hin, dass Regierungen sich besser darauf konzentrieren sollten, Investitionsmöglichkeiten attraktiv zu gestalten, Transparenz und eine solide Unternehmensführung zu fördern und die Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor zu stärken – zugunsten eines nachhaltigen Rentensystems und des Wirtschaftswachstums.“

Die Altersvorsorge verbessert sich weltweit

Länder, die einen Indexwert von über 80 erreichten, erhielten die Note A. Diese Länder bieten ein Altersversorgungssystem, das gute Leistungen bietet, nachhaltig ist und ein hohes Maß an Integrität aufweist.

Der Index verwendet den gewichteten Durchschnitt der Teilindizes Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Bei den Teilindizes erzielten Kuwait (Angemessenheit), Island (Nachhaltigkeit) und Finnland (Integrität) die jeweiligen höchsten Werte.

Bemerkenswert ist, dass acht Altersversorgungssysteme in diesem Jahr ihre Indexbewertung verbessert haben und kein System herabgestuft wurde. Dies zeigt, dass sich die Altersversorgung weltweit verbessert – ein äußerst wichtiges Ergebnis angesichts der steigenden Lebenserwartung und der weiter sinkenden Geburtenraten.

2025 Mercer CFA Institute Global Pension Index

Über den Mercer CFA Institute Global Pension Index (MCGPI)

Der MCGPI vergleicht Rentensysteme weltweit und schlägt mögliche Reformbereiche vor, die angemessenere und nachhaltigere Rentenleistungen mit einem hohen Maß an Integrität gewährleisten würden. In diesem Jahr vergleicht er 52 Rentensysteme, darunter vier neue Länder – Kuwait, Namibia, Oman und Panama – und deckt damit rund 65 Prozent der Weltbevölkerung ab.

Der Global Pension Index ist ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt, das vom CFA Institute und Mercer gesponsert wird und das unterstützt wird vom Monash Centre for Financial Studies (MCFS). Weitere Informationen zum Mercer CFA Institute Global Pension Index finden Sie hier.

Über Mercer

Mercer, ein Unternehmen von Marsh McLennan (NYSE: MMC), ist ein weltweit führendes Unternehmen, das seinen Kunden hilft, ihre Anlageziele zu erreichen, die Zukunft der Arbeit zu gestalten und die Gesundheits- und Altersvorsorgeergebnisse ihrer Mitarbeitenden zu verbessern. Marsh McLennan ist weltweit marktführend in den Bereichen Risiko, Strategie und HR und berät Kunden in 130 Ländern in vier Geschäftsbereichen: Marsh, Guy Carpenter, Mercer und Oliver Wyman. Mit einem Jahresumsatz von über 24 Milliarden US-Dollar und mehr als 90.000 Mitarbeitern hilft Marsh McLennan dabei, Vertrauen aufzubauen, um durch die Kraft der Perspektive erfolgreich zu sein. Weitere Informationen finden Sie unter mercer.com oder folgen Sie uns auf LinkedIn und X.   

Über das CFA Institute

Als weltweite Organisation von Anlageexperten setzt das CFA Institute Maßstäbe für professionelle Exzellenz und Referenzen. Das CFA Institute setzt sich für ethisches Verhalten auf den Kapitalanlagemärkten ein und ist eine angesehene Autorität in der globalen Finanzwelt. Das Ziel des CFA Institute ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Interessen der Anleger an erster Stelle stehen, die Märkte optimal funktionieren und die Volkswirtschaften wachsen. Mit mehr als 200.000 Charterholdern weltweit in 160 Märkten verfügt das CFA Institute über 9 Büros und 158 lokale Gesellschaften. Sie finden uns unter cfainstitute.org oder folgen Sie uns auf LinkedIn.

Über das Monash Centre for Financial Studies (MCFS)

Das MCFS ist ein Forschungszentrum an der Monash Business School der Monash University in Australien und hat sich zum Ziel gesetzt, akademische Sorgfalt in die Erforschung von Themen einzubringen, die für die Finanzbranche von praktischer Relevanz sind. Darüber hinaus fördert es durch seine Engagement-Programme den gegenseitigen Wissensaustausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern. Die sich entwickelnde Forschungsagenda des Zentrums ist breit gefächert, konzentriert sich derzeit auf Themen, die für die Vermögensverwaltungsbranche relevant sind, darunter Altersvorsorge, nachhaltige Finanzen und technologische Disruption.

Lesen Sie hier unsere wichtigen Hinweise.

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