Freedom within a frame: HR-Governance als Erfolgsfaktor 

Für HR bedeutet das: Governance ist kein reines Regelwerk, sondern der Schlüssel, Effizienz mit Flexibilität zu vereinen. Wer beides klug austariert, steigert nicht nur die Performance, sondern auch das Engagement seiner Mitarbeitenden weltweit.

Vorteile einer klaren HR-Governance

• Die Einführung von HR-Standards führt zu erheblichen Effizienzsteigerungen: einheitliche Prozesse reduzieren Komplexität und vereinfachen die Administration, was wiederum operative Kosten senkt.
•  Standardisierung ist die Grundlage unternehmensweiter Vergleichbarkeit und Förderung von Austausch, z.B. im Hinblick auf Talententwicklung und unternehmensweites Nachfolgemanagement.
• Eine globale Standardisierung erleichtert die lückenlose Einhaltung gesetzlicher Vorgaben auch in entfernten Regionen und reduziert damit Compliance und Reputationsrisiken.
• Trotz internationaler Präsenzen und Aktivitäten profitieren Mitarbeitende von vergleichbaren Policies und Benefits, was die Konsistenz im Konzern fördert und auf die Arbeitgebermarke einzahlt.
• Besonders im Hinblick auf Digitalisierung ist eine hoch standardisierte Governance die Basis, um Skaleneffekte nutzen und Digitalisierungskosten minimieren zu können.
• Eine definierte HR-Governance unterstützt zudem die generelle Handlungsfähigkeit von Unternehmen. Da ein einheitliches Vorgehen festgelegt und dokumentiert ist, lassen sich Entscheidungen schneller umsetzen.

Aber: Flexibilität bleibt unverzichtbar

Um Standards gut zu managen, braucht es klare Spielregeln, mit welchen Themen man sich in welchen Märkten differenzieren kann und wo Standardisierung unerlässlich ist. Kulturelle Unterschiede, gesetzliche Vorgaben und Marktbedingungen erfordern beispielsweise maßgeschneiderte Ansätze. Auch Arbeitszeiten, Benefits oder Kommunikationsstile sind in Ländern unterschiedlich, was eine flexible Gestaltung der HR-Prozesse erfordert. 

Die richtige Balance

Der Schlüssel liegt im klugen Zusammenspiel von verbindlichem globalem Rahmen und lokalem Freiraum. Dabei sollten klare Leitprinzipien definiert werden: Globale Vorgaben dienen als Rahmen, innerhalb dessen lokale Anpassungen möglich sind. Abgestufte Governance-Modelle, die je Service angepasst werden können, bieten eine Lösung, welche Standardisierung und Flexibilität balanciert. Verantwortlichkeiten sollten eindeutig zugeordnet werden: Während zentrale Teams globale Standards entwickeln, setzen lokale Einheiten sie um und passen sie an. Digitale Plattformen erleichtern die Steuerung dieser Balance, indem sie Transparenz schaffen und die Einhaltung der Vorgaben steuern.

Wie Mercer bei der Etablierung eines balancierten Governance-Modells unterstütz

Wir schlagen ein integriertes Vorgehen entlang von sechs Schritten vor.

1. HR Governance Prinzipien: Definition der grundlegenden Leitprinzipien der Governance in enger Abstimmung mit den wichtigsten Projekt-Stakeholdern
2. HR Governance Framework: Entwicklung und Strukturierung des anzuwendenden Governance Frameworks entsprechend der organisationalen Struktur
3. HR Service Portfolio: Anwendung des entwickelten HR Governance Frameworks entlang des Service Portfolios
4. HR Governance Playbooks: Detaillierte Operationalisierung der Governance für jeden Service
5. HR Policies: Überführung der Governance in verschriftlichte HR Policies zur Kommunikation an die Mitarbeitenden
6. Gremien: Übersetzung des Governance-Modells in eine Gremienstruktur mit klaren Entscheidungswegen