Empowerment und Wohlbefinden: Wie Unternehmen die Gesundheit ihrer weiblichen Belegschaft fördern und ihre Arbeitgebermarke stärken können 

Die Gesundheit von Frauen ist ein äußerst wichtiges Thema, da diese durch verschiedene Aspekte beeinflusst wird.

Dabei spielen sowohl soziale Faktoren, wie auch körperliche Unterschiede eine Rolle. Häufig sind Frauen die Hauptpersonen für „Care-Arbeit“ und arbeiten demnach häufiger in Teilzeit – sie erhalten somit weniger Benefits und können auch nur geringere Beiträge zur Rente leisten oder haben eine doppelte Belastung durch Vollzeitjob und Familie. Außerdem weisen Frauen andere körperliche Merkmale auf und benötigen entsprechend zusätzliche Unterstützung während ihres Lebenszyklus, da sie Verhütungsmittel benötigen, mögliche Schwangerschaft und Geburt sowie die Menstruation und schlussendlich die Menopause durchlaufen. Diese Meilensteine verursachen meist Unannehmlichkeiten und können als kritische Lebensereignisse nachhaltig das Leben beeinflussen.

Die Gesundheitslücke und deren Auswirkungen:

      Doch wie sieht es in der Versicherungslandschaft selbst aus?

      In unserem MMB Health Trend Survey (2024) wurden weltweit Versicherer zu unterschiedlichen Thematiken befragt. Dort gaben Versicherer an, dass viele reproduktive / frauenbezogene Gesundheitsleistungen nicht in den Versorgungsplan inkludiert sind. Die Abdeckung von bestimmten Gesundheitsleistungen für Frauen sind nur vereinzelnd durch öffentliche oder private Versicherung durch Unternehmen abgedeckt. Andernfalls sollen diese Leistungen zu 100% selbst bezahlt werden. Zudem variieren die Leistungen je nach Region weltweit sehr. Zum Beispiel bieten 64% der Versicherer in Asien keinen Zugang und / oder Abdeckung für Verhütungsmittel an, im Vergleich zu Lateinamerika und der Karibik sind es nur 33%.

      Weshalb man als multinationales Unternehmen unterstützen sollte, und ein „Ally“ wird:

      Eine gute Gesundheit ist für Frauen entscheidend, um in allen Lebensbereichen erfolgreich zu sein - insbesondere im Beruf. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichender Schlaf sind wichtige Bestandteile eines gesunden Lebensstils. Besonders junge Mütter oder generell Frauen im Familienumfeld können aufgrund der häufigen Doppelbelastung von Beruf und Familie der gesunde Lebensstil zu kurz kommen.

      Bei Frauen, die an Endometriose leiden oder deren Hormonhaushalt z.B. durch die Wechseljahre aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann sich dies auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz auswirken oder auch zu höheren Fehlzeiten führen. Symptome im Zusammenhang mit den Wechseljahren treten normalerweise um das Alter von 50 Jahren auf, Symptome der Perimenopause können bereits ab dem Alter von 40 Jahren auftreten. Während dieser Zeit können Frauen Hitzewallungen, extreme Müdigkeit, Angstzustände und Depressionen erleben. Die Suche nach medizinischem Rat und Behandlungsmöglichkeiten kann dazu beitragen, diese Zustände effektiv zu bewältigen. Hormonelles Gleichgewicht ist entscheidend für die allgemeine Gesundheit und kann zu verbesserten Energielevels, Stimmungsstabilität und allgemeiner Lebensqualität beitragen.


      Welche Initiativen Unternehmen ergreifen können: 

      Als „Quick-Win“ zählen digitale Gesundheitslösungen, um Mitarbeiterinnen fit zu halten oder auch als ersten Schritt einen Zugang zu Fitnessstudios mit Kinderbetreuung zu gewährleisten. Auch eine App, um schnell einen Arzt/Ärztin zu finden, wird von Frauen sehr wertgeschätzt oder auch genetische Tests, welche Gesundheitsrisiken aufzeigen, und neue Lebensgewohnheiten aufdecken.

      Unternehmen können weiblichen Mitarbeiterinnen unterstützen, indem zum Beispiel „Wechseljahre-Benefit“ eingeführt wird, welches umgreift Behandlungen zu versichern. Dieser Benefit wird weltweit von Frauen als dritt wichtigster der hilfreichsten Benefits in unserem Health on Demand Survey (2023) bewertet.

      Auch ein Benefit zu Fruchtbarkeitsbehandlungen (Fertility Treatments) kann eingeführt werden, um so Kosten zum Teil zu übernehmen oder abzusichern, um Frauen/Paaren Kostenerleichterung bei ihrem Kinderwunsch zu ermöglichen. Zusätzlich bieten manche Unternehmen Unterstützung bei Adoptionen an.

      An erster Stelle empfinden Frauen als hilfreichste Benefit die präventive Krebsvorsorgeuntersuchungen laut unserem Health on Demand Survey. Diese werden zum Teil von öffentlichen Krankenkassen übernommen, aber oftmals erst ab gewissen Risiko-Altersgruppen. Hier kann der Arbeitgeber Lücken schließen oder zusätzliche Untersuchungen anbieten und übernehmen. Prävention ist die beste Lösung zur Erhaltung von Gesundheit oder auch der Führerkennung von Krebs, sodass dieser besser und schneller behandelbar ist und dadurch hohe Kosten vermieden werden können.

      Wichtig ist es, als Unternehmen die Gesundheitslücken zu schließen oder hohe Selbstbeteiligungen zu verringern, dies kann z.B. die Absicherung oder Rückerstattung von Verhütungsmitteln sein oder Zugang zu Nachsorgeuntersuchungen nach Geburten beinhalten.

      Als innovativer Arbeitgeber kann zusätzlicher bezahlter Menstruations- oder Wechseljahre-Urlaub sowie zusätzlicher Urlaub bei Fehl- oder Totgeburt angeboten werden, insbesondere in Regionen oder Ländern, bei denen es nicht viele gesetzliche Urlaubstage, - oder Krankheitstage gibt.

      In unseren Mercer-Daten zu Different and Emerging Leave Types (2023) wurde ausgewertet, dass Menstruationsurlaub am häufigsten in der asiatisch-pazifischen Region bei Unternehmen angeboten wird. Generell gilt allerdings das etwa 90% der Unternehmen überhaupt keinen Menstruationsurlaub für Frauen anbieten, jedoch steigt die Anzahl der Unternehmen, die diesen Benefit in Betracht ziehen. Derzeit bieten nur 8% der Unternehmen dies weltweit an. Außerdem bieten nur 4% der Unternehmen in Ländern wie Indien, Thailand und den Vereinigten Staaten zusätzlichen Urlaub für Frauen in den Wechseljahren an. Der Wechseljahre-Urlaub würde es Frauen ermöglichen, sich bei Unwohlsein aufgrund dieser Symptome von der Arbeit freizunehmen und sich zu erholen.

      Zusätzlicher Urlaub bei Fehlgeburten wird weltweit zu 49% bereits angeboten, am häufigsten in asiatischen Raum und in Europa. Im Nahen Osten wurde angegeben, dass 14% der Unternehmen dies in Betracht ziehen einzuführen.

      Zusammenfassend können Unternehmen dazu beitragen, die Lücken in der Gesundheitsversorgung für Frauen zu schließen, indem sie integrative Versicherungsprogramme, Unterstützung in der Menopause, Familienplanung und Pflegeunterstützung sowie flexible Arbeits- und Urlaubsregelungen anbieten. Die Priorisierung der Gesundheit von Frauen führt zu einer verbesserten körperlichen Gesundheit, gesteigerter mentaler Resilienz und einem Gefühl von Empowerment, welches Frauen produktiver und motivierter in ihrem täglichen Beruf werden lässt. Außerdem kann ein besonderer Fokus auf frauenfreundliche Benefits dabei helfen, potenzielle Rekrutierungsherausforderungen zu lösen, indem eine diverse Belegschaft aufgebaut wird. Attraktive Benefits für Frauen können dabei helfen bestehende Arbeitskräfte zu halten, Fehlzeiten zu reduzieren und die Arbeitgebermarke zu stärken.

      Über den/die Autor:in(nen)
      Alexandra Wargowski

      Account Manager, Global Benefits Management

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